Wir Menschen benötigen Schlaf als Möglichkeit der Erholung und des Wiederaufladens unserer Energiereserven. Doch haben wir Schmerzen, so fällt uns das Einschlafen oft gar nicht so leicht. Nicht selten wachen wir in der Nacht immer wieder auf. Die richtige Schlafposition kann dabei helfen, dass Sie trotz Schmerzen einen erholsamen Schlaf haben und frisch und munter in den neuen Tag starten. Welche Position wann hilft, erfahren Sie hier.
Schlafpositionen – welche sind die beliebtesten?
Bevor wir auf die einzelnen Arten von Schmerzen und ihre passende Schlafposition eingehen, lohnt sich ein Blick darauf, wie wir alle am liebsten schlafen. So bevorzugen mehr als zwei Drittel das Schlafen auf der Seite. Gerne wird die Seitenlage mit der Embryonalstellung kombiniert. Was auffällt: Mehr Menschen schlafen auf der rechten (38%) als auf der linken (30%) Seite. Und das obwohl die linke Seite eigentlich die bessere Option darstellt.
Circa 13% machen es sich auf dem Rücken liegend im Bett gemütlich. Diese Schlafenden bewegen sich meist recht wenig in der Nacht – insbesondere verglichen mit den Seitenschläferinnen und -schläfern, die sich aufgrund der ungleichmäßigen Belastung vermehrt hin- und herdrehen.
Ein kleiner Teil, etwa 7%, legen sich zum Einschlafen am liebsten auf den Bauch. Diese Position sollte allerdings eher kurz als lang gehalten werden. Denn in Bauchlage werden Rücken und Wirbelsäule übermäßig belastet. Ein zu hohes Kissen intensiviert den Grad der Belastung.
Nicht genau festlegen wollen sich ungefähr 11% der befragten Menschen. Sie tendieren zwar oftmals zu einer Position, finden dann aber doch vermehrt in verschiedenen Haltungen in den Schlaf.
So unterschiedlich schlafen wir Menschen – und doch scheint die Seitenlage unser großer Favorit zu sein. Quelle: www.lamodula.de
Schlafpositionen – welche helfen bei Schmerzen?
Einen enormen Teil unseres Lebens verbringen wir mit Schlafen. Sage und schreibe über 24 Jahre schläft jede und jeder Deutsche im Durchschnitt. Kein Wunder also, dass wir mit der richtigen Schlafposition auch lästigen Schmerzen entgegenwirken können. Doch welche Haltung sollen wir bei welchen Schmerzen einnehmen? Zur Beantwortung dieser Frage haben wir die häufigsten Schmerzensarten mit ihren passenden Schlafpositionen aufgelistet.
Rückenschmerzen
Bei Schmerzen im Rücken steht vor allem die Entlastung des betroffenen Bereichs im Vordergrund. In manchen Fällen kann ebenso die Matratze schuld sein. Hier gilt: lieber härter als weicher. Denn eine zu weiche Matratze schafft es nicht Ihnen die nötige Stabilität zu geben. Überdies sollten Sie nicht auf das regelmäßige Wechseln Ihrer Matratze vergessen. Generell wird empfohlen, sich alle 8-10 Jahre ein neues Modell anzuschaffen – Grund ist vor allem die Hygiene.
Was die Haltung betrifft, ist das Einnehmen einer Rücken- oder Seitenlage anzuraten. Bei der Rückenlage wird das Körpergewicht besonders gleichmäßig auf der Körperfläche verteilt. Zusätzliche Entlastung bringt ein aufgerolltes Handtuch oder kleines Kissen unter den Knien.
Die Seitenlage hingegen birgt außerdem Vorteile für Personen mit Hüft- oder Knieproblemen. Ein Kissen oder aufgerolltes Handtuch sorgt wiederum für einen entspannteren Rücken.
Nackenschmerzen
Wenn Sie unter einer verspannten Nackenmuskulatur leiden ist nicht selten das falsche Kopfkissen schuld. Der Nacken sollte sich beim Liegen nämlich in einer möglichst neutralen Position befinden. Das schaffen Sie, indem Sie ein dünneres Kissen dem Dickeren vorziehen und nur zu einem statt zu mehreren Polstern greifen.
Der Kauf eines orthopädischen Nackenstützkissen kann Ihren Schlaf langfristig verbessern, indem es die Hals- und Brustwirbelsäule entlastet und somit Verspannungen mindert. Probieren Sie zuvor als günstige Alternative ein aufgerolltes Handtuch. Liegen sollten Sie am besten auf der Seite. So wird Ihr Nacken nicht überspannt.
Hexenschuss
Wenn es Sie mit einem Hexenschuss erwischt hat, stellt das Einschlafen vielfach eine echte Herausforderung dar. Zur Linderung der Schmerzen hilft das Einnehmen der Embryonalstellung. Legen Sie sich dazu auf die Seite, ziehen Sie ihre Knie in Richtung Brust an und rollen Sie Ihren Kopf ein. Dabei wird die Wirbelsäule sehr rund gemacht und es lastet kaum Druck auf ihr. Eine andere Möglichkeit ist die Rückenlage. Hier unterstützt Sie – wie bei Rückenschmerzen – ein Kissen zwischen den Knien.
Ischias-Schmerzen
Ziehende Schmerzen im Ischias-Bereich lassen sich häufig auf das sogenannte Piriformis-Syndrom zurückführen. Der namensgebende Piriformis-Muskel verbindet den Oberschenkel mit dem Kreuzbein und befindet sich unter dem großen Gefäßmuskel. Ist dieser verspannt, so führt dies in einigen Fällen zu einer Reizung des Ischiasnerv. Die Folge sind Schmerzen im Gesäß, die je nach Schweregrad ins Bein ausstrahlen.
Schlafen können Sie in so einem Fall am besten in Rücken- oder Seitenlage. Am besten ist es, wenn die Schlafposition sich nachts immer wieder ändert. Das geschieht allerdings zumeist automatisch, es sei denn, Sie sind zu tief in Ihrer Matratze eingesunken.
Die Wahl der richtigen Matratze wirkt sich direkt auf Ihre Schlafqualität und Gesundheit aus. Quelle: www.lamodula.de
Schulterschmerzen
Ähnlich wie bei Schmerzen im Rückenbereich schafft auch bei Schulterschmerzen die Rückenlage eine gleichmäßige Verteilung des Körpergewichts und verringert den Druck. Mögen Sie diese Schlafposition nicht so gern, empfehlen wir die seitliche Lage auf der Schulter, die keine Schmerzen bereitet. Auf einem Kissen auf Bauchhöhe lässt sich Ihr Arm ablegen, ohne dass die Schultermuskulatur strapaziert wird. Für diesen Zweck gibt es eigene Seitenschläferkissen.
Ausreichend Schlaf ist wichtig. Je besser wir schlafen, desto wacher und fitter wachen wir auf und desto mehr Energie bleibt uns für den Tag. Damit uns schmerzende Glieder und Gelenke nicht weiter von erholsamen Nächten trennen, hilft die richtige Schlafposition dabei besagte Schmerzen zu reduzieren.