Beziehungen können sich mit den Jahren verändern. Das ist nicht immer schlecht. Kritisch wird es dann, wenn Sie und Ihr Partner die Fühler stets in entgegengesetzte Richtungen ausstrecken.
Dann wird aus einem schönen Miteinander ein nerviges Nebeneinander. Spätestens dann sollten Sie die Notbremse ziehen und aktiv an Ihrer Ehe arbeiten. Wir verraten, welche Tipps dabei helfen, die Beziehung zu retten.
Eingeschlafene Beziehung? Keine Seltenheit!
Hand aufs Herz: Wie sieht die Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Partner in letzter Zeit aus? Viele Menschen geben an, dass sich die Gespräche nach vielen Jahren Ehe ausschließlich um praktische Themen drehen.
Das könnte so aussehen: „Hast du den Handwerker angerufen?“ „Nein noch nicht, mache ich morgen.“ Ende der Durchsage. Danach macht wieder jeder sein Ding. Tiefgründige Gespräche gibt es in vielen langjährigen Beziehungen nicht mehr.
Schade eigentlich, denn sie haben für einen regen Gedankenaustausch gesorgt und Zärtlichkeiten angestoßen. Apropos Zärtlichkeiten, auch hier liegt häufig der Hund begraben.
Leidenschaftliche Küsse und ausgiebige Kuscheleinheiten wurden durch flüchtige Bussis auf die Wange ausgetauscht. Irgendwie ist die Unbeschwertheit und das Bauchkribbeln verschwunden.
Keine Sorge: Dabei handelt es sich nicht um ein seltenes Phänomen. Vielmehr spricht niemand gerne über so ein Thema. Schließlich möchte jeder gern erfolgreich sein, auch im Eheleben.
Fakt ist aber, dass in den meisten Beziehungen die anfängliche Aufregung dem Alltag weicht. Viele Paare geben an, dass nach einigen Jahren Beziehung Gewohnheiten und Oberflächlichkeiten die Oberhand in der Beziehung gewonnen haben.
Dann passiert es, dass wir unseren Gegenüber als selbstverständlich wahrnehmen. Schließlich ist er schon seit langer Zeit an unserer Seite. Kein Grund mehr, sich schick zu machen und neue Routinen einzubinden? Ich sage doch, denn kleine Aufmerksamkeiten erhalten nicht nur die Freundschaft, sondern auch die Ehe.
Selbst wenn Sie das Gefühl haben, Ihre Ehe ist eingeschlafen, bedeutet das nicht, dass sie am Ende ist. Es gibt viele Beispielpaare, die zeigen, dass eine leidenschaftliche Beziehung auch nach vielen Jahren Ehe möglich ist. Eine Wiederbelebung hat ebenfalls gute Chancen, wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Partner bereit sind, an Ihrer Ehe zu arbeiten.
Warum es sich lohnt, um eine Ehe zu kämpfen
Letztens bin ich auf einen Satz gestoßen, der mich traurig gemacht hat: „Das Leben ist zu kurz, um an einer eingeschlafenen Ehe festzuhalten“ hieß es.
Zugegeben: Heute können wir den einfachen Weg wählen. Trennungen sind keine Schande mehr und Frauen sind heute finanziell unabhängig. Sollte das alles gewesen sein, was unsere Vorfahren an ihre Partner gebunden hat? Ich glaube das nicht.
Erinnern Sie sich zurück an den Beginn Ihrer Beziehung. Rufen Sie sich die vielen glücklichen Momente vor Augen. Sie haben sich in der Gegenwart Ihres Partners sicher und wohl gefühlt. Warum haben Sie sich entschieden, die Beziehung zu vertiefen?
War es das Gefühl, attraktiv zu sein, dass er Ihnen vermittelt hat, oder war er besonders einfühlsam und liebenswert? Egal, warum Sie gerade diesen Partner gewählt haben, Sie hatten triftige Gründe.
Dieser Partner ist nicht verschwunden, sondern befindet sich noch immer an Ihrer Seite. Wie wäre es, wenn Sie die Möglichkeit hätten, die Zeit zurückzudrehen und sich die Leichtigkeit der Beziehung zu erhalten? Sie würden sich mit Sicherheit dafür entscheiden.
Aber auch jetzt noch können Sie das Ruder herumreißen. Dabei geht es darum, gewohnte Muster zu durchbrechen und sich intensiv mit den Bedürfnissen des Partners zu beschäftigen.
Da die Gefühlswelt keine Einbahnstraße ist, wird es wichtig sein, dass auch Ihr Partner sich auf das Experiment: „Beziehung retten“ einlässt. Gemeinsam können Sie wieder zurück in eine liebevolle Beziehung finden. Fühlen Sie sich wieder wie ein Ehepaar und nicht wie eine Wohngemeinschaft – wir helfen Ihnen dabei.
Beziehung retten: 10 Tipps für ein Miteinander statt Nebeneinander
Für folgende Tipps benötigen Sie keinen Eheberater oder Geld. Es geht darum, Ihre Ehe wohlwollend zu reflektieren, Schwachstellen aufzudecken und zu beheben. Öffnen Sie Ihr Herz und lassen Sie Gefühle zu. Kommen Sie Ihrem Partner entgegen, damit er merkt, dass es sich dabei um ein gemeinsames Vorhaben handelt. Los geht‘s!
1. Stellen Sie lästige Angewohnheiten ab
Wir alle haben am Anfang unserer Beziehung eine rosarote Brille auf. Das führt dazu, dass wir über nervtötende Angelegenheiten erst einmal hinwegsehen. Socken neben dem Wäschekorb, die geöffnete Zahnpastatube und ein hochgeklappter Klodeckel? Alles kein Problem.
Mit der Zeit beginnen die alltäglichen Kleinigkeiten aber zu nerven. Viele Menschen sehen lange darüber hinweg, bis der stehengelassene Teller zur Explosion führt.
Deshalb ist es besser, direkt zu Anfang reinen Tisch zu machen. Wenn Sie die letzten Jahre über lästige Angewohnheiten Ihres Partners hinweggesehen haben, diese Sie aber nachhaltig stören, sollten Sie das Gespräch suchen.
Seien Sie ehrlich zueinander und nicht beleidigt, wenn Ihr Partner ebenso nervtötende Eigenschaften bei Ihnen anspricht. Versuchen Sie, mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen und festgefahrene Verhaltensmuster zu lockern. Sie werden sehen, das nimmt deutlich den Druck heraus.
2. Planen Sie feste Zeiten für Ihre Partnerschaft ein
Termine, Termine, Termine. Sie stapeln sich im Kalender praktisch übereinander. Für alles gibt es einen Zeitslot, nur für Ihre Beziehung nicht. Das führt dazu, dass die Ehe neben beruflichen und privaten Verpflichtungen in den Hintergrund rückt.
Die dringend benötigte Aufmerksamkeit kann an gemeinsamen Festivitäten wie Weihnachten, Silvester oder Geburtstagen nicht nachgeholt werden. Vielmehr ist es wichtig, dass Sie sich regelmäßig umeinander kümmern.
Wie wäre es, wenn Sie sich wiederholt Zeit füreinander nehmen würden? Notieren Sie in Ihrem Kalender einen festen Termin, an dem Sie sich gemeinsam mit etwas beschäftigen, was Sie beide mögen. Ein Kinobesuch, Schwimmen oder gemeinsam kuscheln sind nur einige Beispiele.
3. Lassen Sie ein Leben außerhalb der Beziehung zu
Nur, weil Sie verheiratet sind, heißt das nicht, dass Sie alle Kontakte miteinander teilen müssen. Für viele Paare zahlt es sich aus, wenn sie neben ihrer Ehre feste Freundschaften pflegen.
Die gemeinsame Zeit mit der Freundin ist ebenso kostbar und häufig inspirierend für die eigene Beziehung. Als Mensch sind Sie ein soziales Wesen, das sich nicht nur darauf freuen sollte, dass der Mann nach Hause kommt.
Zudem können Sie Ihre Freizeit für die persönliche Weiterentwicklung nutzen. Sie wollten schon immer die Ölmalerei erlernen? Dann bietet sich ein Volkshochschulkurs an. Die Beschäftigung mit sich selbst führt zu mehr innerer Zufriedenheit. Die wiederum ist ganz wichtig, um eine Beziehung aufrechtzuerhalten.
4. Streit ist freiwillig, Versöhnung ist Pflicht
Sie glauben, dass Paare besonders glücklich sind, die nie streiten? Falsch gedacht! Denn Paare, die sich gar nichts mehr zu sagen haben, sind ebenso unglücklich.
Beziehungsexperten betonen immer wieder, dass Auseinandersetzungen und Diskussionen in Beziehungen nicht unbedingt schlecht sind. Schließlich führen sie dazu, dass wir auch ein Gefühl dafür bekommen, wie sich unser Partner fühlt.
Manchmal ist es einfach nötig, dass es kracht. Danach sollten Sie aber darauf achten, umso fester wieder zusammenzuwachsen. Studien haben belegt, dass Streit die Beziehung nicht gefährdet, solange ebenso häufig Freude im Mittelpunkt steht.
Aber Achtung: Streiten will gelernt sein. Persönliche Angriffe und Beleidigungen bringen niemanden weiter. Achten Sie darauf, Sätze in der „Wir-Formulierung“ zu wählen. Diese werden besser gehört und weniger als Angriff gewertet.
GUT ZU WISSEN!
Schon zu Omas Zeiten galt: Vor dem Zubettgehen sollte sich versöhnt werden, um die schlechten Gedanken nicht mit in den Schlaf zu tragen.
5. Schaffen Sie Rückzugsmöglichkeiten
Jeder braucht mal Zeit für sich. Das gilt nicht nur in einer Beziehungskrise. Das dauernde „Aufeinanderhocken“ kann dazu führen, dass es häufiger als nötig kracht. Das hängt natürlich stark von Ihren Bedürfnissen ab.
Einige Menschen brauchen einfach eine sichere Umgebung, in der sie die vielen Dinge, die täglich auf einen einprasseln, verarbeiten können. In Ruhe ein Buch lesen oder sich der inneren Gefühlswelt hingeben – das klappt am besten in einem Extraraum.
Wenn Ihre Wohnung das nicht zulässt, können Sie sich auch einen Lieblingsort in der Natur suchen. Wichtig ist, dass Sie sich zurückziehen können, ohne sich von Ihrem Partner gefühlsmäßig zu entfernen. Übrigens gilt das für beide Ehepartner. Fragen Sie Ihren Mann, ob auch er das Bedürfnis hat, sich zurückzuziehen.
6. Erkennen Sie Grundbedürfnisse an
Jeder Mensch hat Grundbedürfnisse. Dazu zählen neben der Nahrungsaufnahme, sinnvollen Beschäftigungen und sozialen Kontakten auch die Zärtlichkeit.
Kuscheleinheiten und Sex eignen sich hervorragend, um diesem Bedürfnis nachzukommen. Viele Paare werden im Laufe der Jahre gemütlich. Dann rücken körperliche Berührungen in den Hintergrund.
Dabei können wir bis ins hohe Alter sexuell aktiv bleiben. Wer glaubt, dass Sex in den Wechseljahren keinen Spaß macht, der irrt. Für viele Menschen ist es genau das, was die Beziehung auch nach Jahrzehnten noch spannend gestaltet. Hier gilt ebenfalls: Reden Sie miteinander, auch wenn es um sexuelle Probleme geht.
7. Seien Sie offen für Gespräche
Wie heißt es so schön: „Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.“ Dieser Satz passt eigentlich immer auch dann, wenn es um eine Beziehungsrettung geht. Fakt ist, dass persönliche Gespräche dabei helfen, die eigenen und die Gefühle des Partners zu erforschen.
Eine Beziehungskrise sollte kein Tabuthema sein. Sprechen Sie mit Ihrem Partner. Womöglich erhalten Sie Antworten, die Ihre Ehe wieder auf Vordermann bringen. Geben Sie auf genügend Fingerspitzengefühl acht. Nicht selten liegen tief vergrabene Probleme zugrunde, die zunächst schmerzlich hinauf befördert werden müssen.
GUT ZU WISSEN!
In einer Beziehungsflaute kann es auch helfen, sich der Freundin anzuvertrauen. Vielleicht hat sie einen Rat auf Lager, der bei der Bewältigung der Probleme hilft.
In erster Linie sollten Sie sich aber mit Ihrem Partner austauschen. Führen die Gespräche nicht zum gewünschten Erfolg, kann es Sinn machen, eine Paarberatung in Anspruch zu nehmen.
8. Bleiben Sie sexy
Das Alter hat Spuren auf Ihrem Körper hinterlassen und Streifen aus vergangenen Schwangerschaften schmücken Ihren Bauch? Das ist hingegen vieler Vermutungen nur selten das Problem in einer Beziehung.
Machen Sie sich bewusst, dass Ihr eigenes Empfinden auch Ihre Außenwirkung beeinflusst. Das heißt: Fühlen Sie sich sexy, sind Sie es höchstwahrscheinlich auch für Ihren Partner. Sie schlagen also zwei Fliegen mit einer Klappe, wenn Sie sich um Ihr Aussehen kümmern.
Reizvolle Unterwäsche, ein neuer Haarschnitt oder ein frisches Make-up können Wunder bewirken und zeigen Ihrem Partner, dass Sie noch genauso wundervoll sind wie früher.
9. Verzeihen Sie
Manchmal ist es nicht leicht. In festgefahrenen Beziehungen neigen wir dazu, keinen Schritt zurückzuweichen. Die Fronten haben sich verhärtet. Verzeihen ist jedoch wichtig, um die Beziehung retten zu können. Schließlich kann nur so ein Neuanfang gut gelingen.
Statt an vergangenen Fehlern festzuhalten und sie immer wieder aufzuführen, sollten Sie sich von negativen Gedanken verabschieden. Blicken Sie positiv in die Zukunft und lassen Sie das Ihren Partner spüren.
10. Begeben Sie sich auf die Suche nach dem fehlenden Puzzleteil
Sie haben das Gefühl, dass irgendetwas fehlt. Noch wissen Sie nicht, was das ist. Nehmen Sie sich Zeit, um herauszufinden, was Ihre Beziehung besser gestalten könnte.
Besinnen Sie sich auf die positiven Eigenschaften Ihres Partners und fragen Sie sich, ob das Gras auf der anderen Seite wirklich grüner ist. Häufig handelt es sich dabei nur um eine optische Täuschung. Einmal hinter die Kulissen geblickt, hat Ihr Partner im Vergleich zu vielen anderen Männern vielleicht unglaublich tolle Eigenschaften, die Sie nur wieder hervorkitzeln müssen.
GUT ZU WISSEN!
Um die Gedanken zu sortieren, kann eine Auflistung sinnvoll sein. Machen Sie eine Liste, auf der Sie alle negativen Aspekte notieren. Ihr Partner macht das Gleiche. Zum Schluss schauen Sie gemeinsam, welche Veränderungen ganz einfach umgesetzt werden können.
Beziehung retten: Wie gelingt der Anfang?
Sie haben das Problem identifiziert und einen Lösungsweg entworfen. Nun geht es nicht so recht voran, weil niemand den ersten Schritt machen möchte. Nehmen Sie Ihren Mut zusammen und seien Sie der Wegbereiter.
Häufig ist nicht Sturheit das Problem, sondern Unsicherheit. Überraschen Sie Ihren Partner mit einer netten Geste. Bereiten Sie ein leckeres Abendessen vor oder greifen Sie nach seiner Hand während eines Spaziergangs.
Selbst Kleinigkeiten wecken die Gefühle wieder füreinander. Setzen Sie sich dabei nicht unter Druck. Geben Sie der Rettung Ihrer Beziehung Zeit. Wahrscheinlich gibt es einiges, an dem Sie nun arbeiten möchten. Erkennen Sie auch keine Teilziele an und ganz wichtig: Bleiben Sie stets im Gespräch.
Fazit
Wir alle kennen jemanden, der mehr in einer Wohngemeinschaft als in einer Ehe lebt. Nach einigen Jahren müssen wir vielleicht selbst feststellen, dass wir es sind, die so leben. Wenn eine Ehe lange besteht, ist es nicht ungewöhnlich, dass sie einschläft.
Oft führt das jedoch zu großer Unzufriedenheit auf beiden Seiten. Schließlich möchte man miteinander und nicht nebeneinander leben. Keine Sorge: Vielen Menschen geht es so. Darunter auch jene, die immer behaupten, ihre Beziehung hätte keinerlei Makel.
Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Klappt etwas nicht, probieren wir etwas Neues. Die Folge: Viele Menschen trennen sich.
Aber das muss nicht immer sein. Es gibt viele Möglichkeiten, um die eigene Beziehung zu retten. Besonders wichtig sind Gespräche. Tauschen Sie sich mit Ihrem Partner aus und reden Sie darüber, was Sie bewegt. Mit gutem Willen können so nervtötende Angewohnheiten abgestellt werden.
Ebenso wichtig ist Zeit, und zwar füreinander. Planen Sie feste Termine ein, damit Ihre Beziehung im hektischen Alltag nicht untergeht. In der gemeinsamen Zeit können Sie sich den Aktivitäten widmen, die Sie beide mögen.
Erkennen Sie die Grundbedürfnisse an und sorgen Sie für frischen Wind im Liebesleben. Zudem kann Ihnen ein persönlicher Rückzugsort dabei helfen, Gefühle zu reflektieren und durchzuatmen.
Generell gilt: Streit es kein Problem, solange Sie sich versöhnen und Spaß in Ihrer Beziehung nicht in den Hintergrund rückt.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass in Ihrer Beziehung etwas fehlt, können Sie gemeinsam mit Ihrem Partner auf die Suche gehen. Vielleicht erkennen Sie dabei, dass Ihre Ehe gar nicht so gefährdet ist, wie Sie vermutet haben.
Ihr Projekt Beziehungsrettung läuft nicht so richtig an? Machen Sie den ersten Schritt. Trauen Sie sich und lenken Sie Ihre Beziehung in eine positive Richtung.
1 Kommentar zu „Beziehung retten: So blüht Ihre Ehe wieder auf“
Ich finde es traurig, dass viele Menschen angeben, dass sich die Gespräche nach vielen Jahren Ehe ausschließlich um praktische Themen drehen. Ich glaube, dass es bei meinen Eltern mittlerweile ähnlich ist. Sie haben eine Beratung für Paare in Anspruch genommen.