Frozen Shoulder

Frozen Shoulder: Ursachen, Symptome, Therapie

Inhaltsverzeichnis

Bei dem Krankheitsbild Frozen Shoulder („eingefrorene Schulter“) herrscht Eiszeit in der Schultergelenkkapsel. Während Betroffene anfangs starke Schmerzen verspüren, macht sich im weiteren Verlauf zunehmend die Steifheit bemerkbar.

Wir verraten Ihnen, wie es zu dem unangenehmen Beschwerdebild kommt und woran Sie erkennen, ob Sie eine Frozen Shoulder haben. Zudem informieren wir Sie über Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.

Die gute Nachricht vorweg: Sie können selbst etwas tun, um den Heilungserfolg zu verbessern.

Was ist eine Frozen Shoulder?

Die Frozen Shoulder hat viele Namen. So wird sie auch als Schultersteife, adhäsive Kapselsteife, adhäsive Kapsulitis oder adhäsive Kapselfibrose bezeichnet.

Typisch für die Erkrankung ist eine zunehmende Bewegungseinschränkung im Schultergelenk. Schmerzen spielen ebenfalls eine große Rolle.

Das Phänomen der eingefrorenen Schulter trifft vor allem Menschen zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Dabei fällt auf, dass Frauen häufiger betroffen sind als Männer.

Mediziner unterscheiden bei der Frozen Shoulder zwei Formen: die primäre und sekundäre Schultersteife.

  • Primäre (idiopathische) Schultersteife: Losgelöste Erkrankung, bei der Grunderkrankungen keine Rolle spielen. Diese Form ist am weitesten verbreitet.
  • Sekundäre Schultersteife: Das Phänomen kann auf Verletzungen, Operationen in der Schulter oder Grunderkrankungen zurückgeführt werden.

Frozen Shoulder: Ursachen

Wissenschaftler haben sich intensiv damit beschäftigt, was eine Frozen Shoulder auslösen könnte. Allerdings gibt es immer noch reichlich Geheimnisse rund um die eingefrorene Schulter.

Mögliche Ursachen der primären Schultersteife

Forscher nehmen an, dass die primäre Form der Schultersteife auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden kann. Allerdings konnten die Ursachen für das unangenehme Beschwerdebild bis heute nicht lückenlos aufgedeckt werden.

Es wird davon ausgegangen, dass unspezifische Entzündungsgeschehen im Bereich der Gelenkkapsel und Gelenkschleimhaut an der Erkrankung beteiligt sind.

Die verantwortliche Entzündung kann durch eine gestörte oder verminderte Nährstoffversorgung bestimmter Zellen verursacht werden. Diese Zellen befinden sich in Ihrer Muskulatur sowie in Ihrem Bindegewebe und sind rund um Ihre Gelenkkapsel beheimatet.

Die entzündlichen Prozesse haben es leicht, wenn ein gestörter Nährstofftransport vorliegt. Kommt nun ein verminderter Abtransport von Stoffwechselprodukten hinzu, spielt das einer Schultersteife zusätzlich in die Karten.

In Ihrer Schulter kommt es nun zu einem Prozess, der die späteren Beschwerden auslöst. Halten wir fest: Ihre Zellen leiden unter einem Nährstoff- und Sauerstoffmangel.

Dadurch werden Ihre Zellen dazu gezwungen, Zucker zu Milchsäure zu vergären. Das ist sehr ungünstig, da die Milchsäure in Ihrem Gewebe eine giftige Wirkung hervorruft.

Es entsteht eine Übersäuerung, die lang anhaltende Schmerzen sowie Entzündungen provoziert.

Forscher vermuten, dass auch Stoffwechselstörungen für die Schultersteife ursächlich sein könnten. Schließlich ist es auffällig, wie viele Betroffene gleichzeitig eine Diabeteserkrankung aufweisen.

Womöglich könnte auch genetischen Einflüssen eine Rolle bei den entzündlichen Gewebeveränderungen zukommen.

GUT ZU WISSEN!

Damit Sie Ihre Schulter bewegen können, ist Ihr Körper auf das sogenannte Humeroscapulargelenk angewiesen. Es stellt die Verbindung zwischen Schulterblatt und Oberarmknochen dar.

Selbst kleinste Gewebeveränderungen in den heimischen Muskeln und Faszien sowie der Gelenkkapsel können den Bewegungsablauf in Ihrer Schulter beeinträchtigen.

Mögliche Ursachen der sekundären Schultersteife

Die sekundäre Schultersteife tritt deutlich seltener auf. Hier scheinen Erkrankungen und Verletzungen im Schulterbereich die häufigsten Ursachen zu sein.

Insbesondere die Kalkschulter, die durch Kalkablagerungen in den Sehnen entsteht, kann eine sekundäre Schultersteife hervorrufen.

Haben Sie den Begriff Omarthrose schon einmal gehört? Dabei handelt es sich um einen krankhaften Knorpelverschleiß im Schultergelenk. Auch dieser kann die Entwicklung einer Frozen Shoulder begünstigen.

Als weitere Ursache können Verletzungen ausgemacht werden. Insbesondere Brüche in der Schulterpfanne oder des Oberarmkopfes erhöhen offenbar das Risiko an einer Schultersteife zu erkranken.

Das führen Mediziner darauf zurück, dass diese speziellen Knochen den Aufbau und die Funktion der Gelenke im Schulterbereich aufrechterhalten.

Nicht zuletzt kann eine Frozen Shoulder auch durch Komplikationen während einer Operation oder durch Infektionen entstehen.

GUT ZU WISSEN!

Ihr Schultergelenk ist auf Bewegung angewiesen. Wenn Sie Ihre Schulter aus gesundheitlichen Gründen lange ruhigstellen müssen, kann sich daraus ebenfalls eine Schultersteife entwickeln.

Frozen Shoulder in der Menopause

Schultersteife

Mediziner haben beobachtet, dass vor allem Frauen nach der Menopause an einer Frozen Shoulder leiden. Experten machen dafür die Veränderung im Hormonhaushalt verantwortlich.

Die Hormonumstellungen sollen die Gewebeveränderungen anstoßen und so das Risiko für eine Schultersteife erhöhen.

Auch Menschen mit einer Schilddrüsenerkrankung können häufiger eine primäre Form der Schultersteife entwickeln. Schließlich spielen auch hierbei Hormone eine wichtige Rolle.

Frozen Shoulder: Symptome

Bei der Frozen Shoulder kommt es zunächst zu einer Verklebung im Kapselgewebe. Im weiteren Verlauf führen diese Verklebungen in den Muskeln und Faszien zu einer Gewebevernarbung.

Infolgedessen schrumpft die Gelenkhülle und verursacht die typische Bewegungseinschränkung.

Die Beschwerden bei der Frozen Shoulder sind an verschiedene Krankheitsstadien angelehnt.

Drei Stadien – drei Beschwerdebilder

Sie werden nicht plötzlich mit einer adhäsiven Kapsulitis aufwachen. Vielmehr entwickelt sich die Erkrankung langsam und schreitet weiter voran.

Mediziner konnten beobachten, dass es verschiedene Phasen mit jeweils typischen Symptomen gibt. Es dauert etwa 2,5 Jahre, bis Sie alle drei Phasen durchlaufen haben.

Vielleicht gehören auch Sie zu denjenigen Patienten, bei denen beide Schultern von den Entzündungen betroffen sind. Das ist übrigens bei rund einem Viertel der Patienten der Fall.

Schauen wir uns zunächst die unterschiedlichen Stadien bei der Frozen Shoulder an. Vielleicht können Sie Parallelen zu Ihren Beschwerden ausmachen. In diesem Fall sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Stadium I: „Freezing Shoulder“

In dem ersten Stadium friert die Schulter gewissermaßen ein. Sie werden in dieser Phase Schmerzen in Ihrer Schulter bemerken. Diese treten vor allem auf, wenn Sie sich ruhig verhalten – klassischerweise während der Nacht.

Die Schmerzen nehmen innerhalb weniger Monate deutlich zu. Nun äußern sich die Beschwerden auch, wenn Sie Ihre Schulter bewegen oder belasten.

Vielleicht leiden Sie bereits jetzt unter den ersten Bewegungseinschränkungen.

Stadium II: „Frozen Shoulder“

Im zweiten Stadium stehen die Schmerzen nicht mehr im Mittelpunkt. Sie lassen allmählich nach, da akute Entzündungsgeschehen in Ihrer Gelenkkapsel zurückgehen.

Allerdings steht nun eine weitere unangenehme Erscheinung der Frozen Shoulder auf dem Plan: die Bewegungseinschränkung. Es ist Ihnen kaum mehr möglich, Ihre Ellenbogen auf Schulterhöhe zu bewegen.

Frozen Shoulder Übungen

Die zunehmende Einsteifung führt auch dazu, dass Sie Ihren Unterarm nicht mehr nach außen führen können, wenn Ihr Ellbogen in waagerechter Position am Körper anliegt.

Selbst harmlose Übungen wie das Kreisen mit den Armen fällt nun schwer. Dadurch, dass Ihre Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist, kann es bei Ihnen zu einem Muskelabbau und zu einer Verkürzung der Muskelfasern in Ihrer Schulter kommen.

Viele Betroffene geben an, dass sie ihren Alltag nicht wie gewohnt durchleben können, da die Schultersteifheit zu massiven Beeinträchtigungen führt.

Dieses Krankheitsstadium verlangt Patienten viel Geduld ab. Die eingefrorene Schulter kann 4-12 Monate anhalten.

Stadium III: „Thawing Shoulder“

Im dritten Stadium „taut“ Ihre Schulter langsam auf. Sie werden bemerken, dass Sie allmählich über mehr Beweglichkeit in der betroffenen Schulter verfügen. Trotzdem kann es noch einige Jahre dauern, bis die vollständige Beweglichkeit in dem Gelenk wiederhergestellt ist.

Die gute Nachricht: Erkrankungen in der Thawing Phase heilen von selbst aus. Wenn Sie sich in diesem Stadium befinden, sollten Sie eine begleitende Physiotherapie in Betracht ziehen. Sie trägt dazu bei, Muskeln zu erhalten und Vernarbungen im betroffenen Gewebe entgegenzuwirken.

Frozen Shoulder: Diagnose

Wenn Sie Beschwerden in Ihrem Schultergelenk haben, sollten Sie zunächst Ihren Hausarzt aufsuchen. Er wird Sie bei Bedarf an einen Orthopäden oder einen Schulterspezialisten überweisen.

Zunächst steht bei einem Arztbesuch immer die Erhebung der Krankheitsgeschichte (Anamnese) im Mittelpunkt. Ihr Mediziner wird Sie zu Ihren Schulterbeschwerden und zu Verletzungen oder Operationen befragen.

Im Anschluss daran erfolgt die körperliche Untersuchung, bei der Ihr Arzt überprüft, wie beweglich Ihre Schulter ist.

Auch eine Röntgenuntersuchung kann sinnvoll sein. Zwar können die Veränderungen in einem Röntgenbild nicht dargestellt werden, allerdings lassen sich damit Knochenbrüche, arthrotische Veränderungen oder eine Verkalkung ausschließen, die als Ursache infrage kommen.

Verdickte Bänder oder Kapselanteile können mit anderen bildgebenden Maßnahmen erfasst werden. Zum Beispiel eignen sich Ultraschall und Magnetresonanztomografie (MRT), um die Strukturen im Schultergelenk beurteilen zu können.

Zusammenfassung

 

Bei einer Frozen Shoulder liegt eine Erkrankung der Schulter vor, die zunächst zu Schmerzen und im weiteren Verlauf zu Bewegungseinschränkungen führt.

Mediziner unterscheiden bei der Schultersteife drei verschiedene Phasen, wobei unterschiedliche Symptome im Vordergrund stehen.

Eine Frozen Shoulder entsteht nicht über Nacht, sondern schleichend über einen Zeitraum von 6 Monaten bis zu 2 Jahren.

Bei der Diagnose können bildgebende Maßnahmen wie Röntgenuntersuchungen, Ultraschall und Magnetresonanztomografie sinnvoll sein. 

Frozen Shoulder: Behandlung

Bei der Behandlung einer Frozen Shoulder können mehrere Therapiemaßnahmen eingeleitet werden. Dabei ist es wichtig, dass Ihr Arzt die Behandlung an Ihr Stadium und die Ausprägung Ihrer Beschwerden anpasst.

Grundsätzlich kann die Schultersteife mit schulmedizinischen und physiotherapeutischen Maßnahmen behandelt werden. Vorrangiges Ziel ist es, Ihre Schmerzen zu reduzieren und den Krankheitsverlauf zu verkürzen.

In seltenen Fällen kann auch ein operativer Eingriff sinnvoll sein.

Medikamente für die eingefrorene Schulter

Entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente werden vor allem im ersten Stadium der Frozen Shoulder verordnet. Ihr Arzt wird Ihnen hierzu Wirkstoffe aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika oder NSAR empfehlen.

Besonders populär sind hier Acetylsalicylsäure, Diclofenac und Ibuprofen. Mithilfe von Tabletten oder Salben können Sie von den Wirkstoffen profitieren.

Spitzen können zum Einsatz kommen, um Kortison in Ihre entzündete Gelenkschleimhaut einzubringen. Das soll ebenfalls die Beschwerden lindern.

GUT ZU WISSEN!

Kortison-Injektionen halten bis zu 6 Wochen an und müssen bei Bedarf wiederholt werden. Eine langfristige Gabe ist allerdings nicht empfehlenswert, da Kortison zu Nebenwirkungen, wie Bluthochdruck und Schlafstörungen, führen kann.

Bewegung für die eingefrorene Schulter

Wenn Sie sich in der zweiten oder dritten Phase der Schultersteife befinden, nehmen physiotherapeutische Behandlungen eine zentrale Rolle ein.

Sie tragen dazu bei, dass sich die Beweglichkeit Ihrer Schulter verbessert und dauerhafte Einschränkungen vermieden werden.

Krankengymnastik und sanftes Bewegungstraining sind ab dem zweiten Stadium unbedingt empfehlenswert, um die Muskulatur zu kräftigen und mobilisieren.

Eine manuelle Therapie, als Teil der Physiotherapie, kann unterstützend wirken und die Schmerzen dauerhaft lindern.

Operative Eingriffe für die eingefrorene Schulter

Die Schultersteife kann mit konservativen Therapiemaßnahmen wie Medikamenten und Physiotherapie gut behandelt werden.

Sollten diese Behandlungsansätze nicht zum Erfolg führen, wird Ihnen Ihr Arzt womöglich eine Operation vorschlagen.

Mithilfe eines minimalinvasiven Eingriffs unter Vollnarkose können die Beweglichkeit optimiert und die Schmerzen reduziert werden.

Bei der sogenannten arthroskopischen Arthrolyse löst der Chirurg die Gelenkkapsel vom Oberarmknochen. Danach schneidet er sie der Länge nach ein, um Verklebungen zu lösen.

Eine Operation wird häufig empfohlen, wenn nach spätestens sechs Monaten der klassischen Behandlung keine deutliche Abnahme der Beschwerden eintritt.

Allerdings müssen auch nach der Operation physiotherapeutische Behandlungen eingeleitet werden. So gelingt es Ihnen, Ihr Bewegungspotenzial voll auszuschöpfen.

Allerdings gibt es hier eine Besonderheit: Nach einer Operation kommen eine Motorschiene und spezielle Schmerzkatheter bei der Physiotherapie zum Einsatz.

Biomechanische Stimulation für die eingefrorene Schulter

Vorsicht, jetzt wird es wissenschaftlich. Forscher haben die sogenannte zellbiologische Regulationstherapie, auch Matrixtherapie genannt, entwickelt. Dabei handelt es sich um einen sehr modernen und schmerzlosen Therapieansatz, der als sanfte Alternative zu operativen und medikamentösen Behandlungsoptionen zur Verfügung steht.

Mit der zellbiologischen Regulationstherapie sollen geschädigte Zellen und das betroffene Gewebe von entzündlichen Substanzen entlastet werden.

Mit speziellen Geräten wird eine biomechanische Stimulation erzeugt, um gestörte Eigenschwingungen in der Muskulatur wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Während der Behandlung sind die Muskelfasern besonders aktiv und der Nährstoff- sowie Sauerstofftransport in der extrazellulären Matrix wird verbessert.

Was sich komplex anhört, hat zum Ziel, die natürlichen Stoffwechselprozesse im entzündeten Gewebe des Schultergelenks anzustoßen.

Behandler raten dazu, mindestens sechs Anwendungen einzuplanen. Jede Behandlungssitzung dauert etwa 30 Minuten.

Vibrationen für die eingefrorene Schulter

Schallwellengeräte können eine ähnliche Wirkung wie die biomechanische Stimulation hervorrufen.

Die erzeugten Vibrationen dringen in das entzündete Gewebe vor und sollen stimulierend wirken. Das Ziel: gestörte Stoffwechselprozesse zu beheben.

Mittels der Schallwellengeräte kann sich der Blutfluss erhöhen. Das könnte auch den unterversorgten Zellen zugutekommen, denn so erhalten Sie mehr Nährstoffe und Sauerstoff.

Während der Behandlung stellt sich eine bessere Durchblutung ein, was dazu beiträgt, Entzündungssekrete auszuscheiden.

Die zellbiologische Regulationstherapie kann nicht zu Hause durchgeführt werden, die Vibrationstherapie schon. Hierfür gibt es spezielle Schallwellengeräte, die eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung freisetzen sollen.

Schultersteife: Das können Sie selbst tun

Bei jeder Erkrankung können Sie selbst aktiv werden, um Ihren Gesundheitszustand zu verbessern. Das gilt auch für die Frozen Shoulder.

Wir verraten Ihnen, wie Sie mit sanften Übungen und einer Ernährungsumstellung Ihrem Schultergelenk etwas Gutes tun.

1. Sanfte Übungen

Mit angepassten Übungen können Sie die Beweglichkeit Ihrer Schulter verbessern. Auch wenn Sie durch die Schultersteife eingeschränkt sind, sollten Sie die Ihnen verbliebene Beweglichkeit ausnutzen, um die Durchblutung Ihrer Gelenkkapsel zu fördern.

Ihr Körper zeigt Ihnen, wann eine Übung zu weit geht. Achten Sie auf den Schmerzimpuls und trainieren Sie nicht über Ihre Möglichkeiten hinaus.

Folgende Übungen können Ihnen dabei helfen, einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf zu nehmen.

Übung Nummer 1: Handtuch ziehen

Greifen Sie sich ein großes Handtuch als Hilfsmittel. Stellen Sie sich aufrecht hin. Nehmen Sie das Handtuch und halten Sie es horizontal mit beiden Händen hinter Ihrem Rücken fest.

Ziehen Sie das Handtuch mit der unbelasteten Seite langsam nach oben. Somit erreichen Sie eine Dehnung in der erkrankten Schulter.

Übung Nummer 2: kreisende Arme

Stellen Sie sich neben Ihren Ess- oder Schreibtisch. Stützen Sie sich mit dem gesunden Arm auf der Tischplatte ab. Nun lehnen Sie sich vorwärts. Lassen Sie Ihren erkrankten Arm locker herabhängen.

Nun führen Sie kleine kreisende Bewegungen mit Ihrem betroffenen Arm durch. Wichtig ist dabei, dass Sie Ihren Arm nicht überanstrengen. Je nachdem, wie es mit Ihrem Heilungsfortschritt aussieht, schaffen Sie entweder größere oder kleinere Kreise. Setzen Sie sich dabei nicht unter Druck, jede sanfte Bewegung hilft.

Übung Nummer 3: krabbelnde Finger

Bei der dritten Dehnübung stellen Sie sich mit dem Gesicht zur Wand auf. Heben Sie Ihren Arm auf Hüfthöhe an und krabbeln Sie mit Ihren Fingern langsam die Wand hoch.

Schauen Sie, wie weit Sie mit Ihren laufenden Fingern kommen. Schmerzen sollten Sie dabei im Schultergelenk nicht empfinden. Sie sind an Ihrer Belastungsgrenze angekommen?

Dann senken Sie den Arm langsam wieder. Nehmen Sie bei Bedarf Ihren gesunden Arm dabei zu Hilfe.

GUT ZU WISSEN!

Neben Dehnübungen haben sich auch Druckmassagen bewährt. Sie können dazu beitragen, Verklebungen in den Zellzwischenräumen des Bindegewebes zu lösen. Außerdem kann so der Stoffwechsel in den Faszien in Schwung gebracht werden.

Wichtig: Weder bei Dehnübungen noch bei Druckmassagen sollten Sie starke Schmerzen empfinden. Im besten Fall klären Sie mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten ab, welche Übungen sich für Ihren individuellen Fall am besten eignen.

2. Ernährung umstellen

Mediziner nehmen an, dass Stoffwechselerkrankungen das „Frozen Shoulder Phänomen“ begünstigen können. Fest steht auch, dass eine ungünstige und einseitige Ernährung das Risiko für Stoffwechselerkrankungen erhöht.

Daher liegt es nahe, im Rahmen einer ganzheitlichen Therapie der Schultersteife einer Ernährungsumstellung eine Chance zu geben.

Bevorzugen Sie Lebensmittel, die entzündungshemmende Inhaltsstoffe vereinen. Insbesondere Omega-3-Fettsäuren sind empfehlenswert, denn sie „entschärfen“ entzündliche Prozesse.

Gute Lieferanten sind hochwertige, kaltgepresste Pflanzenöle, Samen, Nüsse und fetter Seefisch.

Generell gilt: Pflanzliche Lebensmittel sollten den größten Anteil auf Ihrem Teller einnehmen. Sie enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die als besonders gesundheitsfördernd gelten.

Neben Obst und Gemüse ist auch der Verzehr von Vollkorn, Hülsenfrüchten sowie Pseudogetreide (z.B. Quinoa) ratsam.

Es gibt Lebensmittel, denen Sie lieber den Rücken kehren sollten. Das sind solche, die entzündungsfördernde Eigenschaften besitzen. Hier sind vor allem tierische Erzeugnisse wie Fleisch oder Wurstwaren erwähnenswert.

Auch Eier und Milchprodukte können Entzündungen fördern. Der Schuldige ist schnell ausgemacht: Arachidonsäure. Sie wird im Körper zu Enzymen verstoffwechselt, die wiederum Entzündungen begünstigen.

Fazit

 

Bei der Schultersteife, auch Frozen Shoulder genannt, handelt es sich um eine Erkrankung des Schultergelenks. Insbesondere Frauen zwischen 40 und 60 Jahren sind von der eingefrorenen Schulter betroffen.

Typischerweise äußert sich die Erkrankung in drei Stadien. Zunächst friert die Schulter gewissermaßen ein, wobei es zu Schmerzen in Ruhe und unter Belastung kommen kann.

In der zweiten Krankheitsphase steht die Bewegungseinschränkung im Mittelpunkt. Die eingefrorene Schulter kann nur noch schlecht mobilisiert werden, was zu starken Einschränkungen im Alltag führt.

In dem dritten Stadium „taut“ die Schulter wieder auf, die Beweglichkeit nimmt nun wieder zu.

Forscher gehen davon aus, dass sowohl Grunderkrankungen, Verletzungen, Unfälle und Hormone ursächlich für die Schultersteife sein können.

Die Diagnose der Frozen Shoulder wird üblicherweise von Orthopäden oder Schulterspezialisten gestellt. Mittels Erhebung der Krankengeschichte und bildgebender Verfahren lässt sich dem Phänomen auf die Spur kommen.

Wenn Sie unter einer Frozen Shoulder leiden, stehen Ihnen verschiedene Behandlungsansätze zur Verfügung, die sich nach dem Stadium und der Ausprägung der Beschwerden richten.

Die Schultersteife heilt in vielen Fällen von alleine aus. Allerdings müssen sich Patienten in Geduld üben. Bis zu zwei Jahre kann es dauern, bis die Symptome vollständig verschwunden sind.

Mit Medikamenten und Physiotherapie kann der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden. Zudem können eine biomechanische Stimulation oder Operationen zur Beschwerdefreiheit beitragen.

Sie können auch selbst aktiv werden, indem Sie sanfte Übungen und eine gesunde Ernährung in Ihren Alltag einbinden.

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