Inositol

Inositol: ein Pflichtmolekül in der Menopause?

Inhaltsverzeichnis

Kaum jemand kennt das Molekül Inositol. Dabei spielt es eine wichtige Rolle für Ihren Körper. Die Zellwände, das Nervensystem und die mentale Leistungsfähigkeit stehen in enger Verbindung mit Inositol.

Insbesondere für Frauen könnte das Molekül interessant sein. Schließlich wird auch eine Wirkung auf das polyzystische Ovarialsyndrom, die Fruchtbarkeit und die Menopause vermutet.

Wir schauen uns das geheimnisvolle Molekül heute näher an und verraten Ihnen, wie Sie Inositol aufnehmen können.

Was ist Inositol?

Myo_Inositol

Es gab eine Zeit, in der Inositol zu den Vitaminen gezählt wurde. Experten bezeichneten das Molekül als Vitamin B8. Kein Wunder, denn es gibt tatsächlich einige Gemeinsamkeiten mit Blick auf die B-Vitamine.

Heute wird aber Abstand zu der Bezeichnung Vitamin B8 genommen. Rein chemisch gesehen handelt es sich bei Inositol nämlich um einen Alkohol. Dafür sorgen strukturelle Ähnlichkeiten.

Forscher unterscheiden insgesamt neun verschiedene Formen. Wenn Sie sich mit dem Thema Inositol beschäftigen, wird ihnen besonders häufig myo-Inositol begegnen. Es zählt zu der wichtigsten freien Form und ist Bestandteil Ihres Körpers.

Besonders interessant: Ihr Organismus ist in der Lage, das Molekül in winzigen Mengen selbst herzustellen.

GUT ZU WISSEN!

Inositol ist ungefähr halb so süß wie Haushaltszucker und besitzt damit eine nicht zu verachtende Süßkraft.

Inositol: Vorkommen im menschlichen Körper

Pflanzen und Tiere vereinen das Molekül. Auch der menschliche Organismus weist gewisse Mengen an Inositol auf. Wie bereits erwähnt, kann Ihr Körper den Stoff selbst herstellen. Alles was er dafür benötigt, ist Glucose.

Die Umwandlung geschieht in erster Linie in den Nieren. Zudem kann die Leber Inositol herstellen. Die höchste Konzentration beherbergt jedoch Ihr Gehirn. Dort nimmt Inositol die Funktion eines Zwischenproduktes an.

Inositol und seine vielfältigen Aufgaben im Körper

Auch wenn Inositol recht unbekannt ist, bedeutet das nicht, dass es für Ihren Körper nicht von entscheidender Bedeutung ist. Tatsächlich übernimmt das Molekül wichtige Aufgaben, mit denen lebensnotwendige Funktionen aufrechterhalten werden können.

So konnte beispielsweise festgestellt werden, dass eine zu niedrige oder zu hohe Konzentration im Gehirn zu einem Problem für die Gesundheit werden kann. Sowohl Angststörungen als auch Alzheimer und Depressionen werden in gewisser Weise mit dem Molekül in Verbindung gebracht.

Blicken wir gemeinsam in das Innere Ihres Körpers. Dort tummeln sich rund 100 Billionen Zellen, die alle von einer Biomembran geschützt werden. Diese Schutzschicht ist äußerst wichtig, denn so werden die empfindlichen Körperzellen vor äußeren, schadhaften Einflüssen geschützt.

Um die Biomembran aufzubauen, benötigt der Körper verschiedene Bausteine. Einer davon ist Inositol. Das kleine Molekül kann aber noch mehr für Sie tun.

So ist es an der Signalweiterleitung beteiligt. Immer wenn Sie Ihre grauen Zellen anstrengen, treten Gehirnzellen miteinander in Verbindung. Dieser fein aufeinander abgestimmte Ablauf ermöglicht Ihnen, selbst komplexe Aufgaben zu lösen. Inositol wirkt also gewissermaßen wie ein Denkbeschleuniger.

Zusammenfassung

 

Inositol wurde früher zu den Vitaminen gezählt. Heute fällt das Molekül aufgrund der chemischen Struktur unter die Bezeichnung Alkohol. Inositol kommt in Pflanzen und Tieren vor.

Zudem ist der menschliche Körper in der Lage, die Substanz zu bilden. Im Gehirn übernimmt Inositol eine wichtige Rolle, da es bei der Signalübertragung behilflich ist und einen Baustein für die Zellmembranen darstellt.

4 mögliche Einsatzgebiete von Inositol

Inositol scheint einen Einfluss auf verschiedene Körperfunktionen auszuüben. Im Mittelpunkt steht die potenzielle Wirkung auf die Hormone. Daher wird Inositol rege diskutiert, wenn es um das polyzystische Ovarialsyndrom, die Menopause und den Kinderwunsch geht.

1. Inositol bei dem polyzystischen Ovarialsyndrom

Bei dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom) handelt es sich nicht um ein seltenes Phänomen. Schätzungsweise sind davon 4-12 % der geschlechtsreifen Frauen betroffen. Die unangenehmen Symptome treten vor allem zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf.

Patientinnen können dann folgendes bemerken:

  • Haarverlust
  • zunehmende Körperbehaarung
  • Akne
  • Übergewicht
  • Insulinresistenz oder Diabetes Typ 2
  • unerfüllter Kinderwunsch
  • Zysten im Unterleib
  • fehlender Eisprung
  • hoher Anteil männlicher Geschlechtshormone

Auffällig ist, dass sich beim polyzystischen Ovarialsyndrom die Sexualhormone beeinflusst zeigen. Davon kann Testosteron, Östradiol und Progesteron betroffen sein. Auch das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das luteinisierende Hormon (LH) zeigen sich verändert. Das gleiche gilt für das Stoffwechselhormon Insulin.

Die Hormonstörung kann Studien zufolge unterstützend mit Inositol behandelt werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass das Molekül sowohl auf die Stoffwechsel-Hormone als auch auf die Sexualhormone günstig einwirkt.

Tatsächlich wurde belegt, dass sich mit der Gabe die Beschwerden bei dem Syndrom verbessern können. Im Fokus standen dabei Übergewicht, Stoffwechselstörungen, die Insulinresistenz und der Bluthochdruck.

Ausgewählte Studien legen den Schluss nahe, dass Inositol unter gewissen Umständen besser wirken kann als das häufig bei Diabetes Typ 2 verschriebene Mittel Metformin. Das Medikament wird eingesetzt, um den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu bringen.

Zudem findet es auch Anklang bei dem polyzystischen Ovarialsyndrom. Allerdings ausschließlich im Rahmen einer zulassungsüberschreitenden Anwendung, denn für die eigentliche Behandlung von dem PCO-Syndrom ist Metformin nicht zugelassen.

Mit Blick auf Inositol sind zwei Varianten besonders interessant:

  • Myo-Inositol 
  • d-Chiro-Inositol

Sie beide werden zur Behandlung des polyzystischen Ovarialsyndroms eingesetzt. In Untersuchungen zeigte sich, dass Inositol nicht nur die Beschwerden zu lindern vermag, sondern auch Menstruationszyklen regulieren und den Eisprung fördern kann.

GUT ZU WISSEN!

Das polyzystische Ovarialsyndrom ist häufig der Grund für einen unerfüllten Kinderwunsch.

2. Inositol bei fehlender Fruchtbarkeit

Inositol Wirkung

Ein unerfüllter Kinderwunsch ist für Betroffene sehr quälend. Nicht selten liegt es daran, dass die Qualität der Eizellen oder Spermien nicht stimmt. Auch in diesem Zusammenhang wurde Inositol auf seine möglichen Fähigkeiten untersucht.

Chinesische Forscher deckten dabei auf, dass während einer künstlichen Befruchtung jene Eizellen besonders gut herangereift waren, in denen sich eine hohe Konzentration Inositol befand.

Weitere Studien an Tieren und Menschen haben den Verdacht erhärtet, dass Inositol womöglich dabei helfen kann, die Qualität der Eizellen zu optimieren.

Zudem scheint das Molekül auch die Qualität der Spermien auf Vordermann zu bringen. Sowohl die Zunahme der Beweglichkeit als auch die Erhöhung der Gesamtanzahl konnte durch eine Zufuhr von Inositol beobachtet werden.

Einzelne Wissenschaftler empfehlen daher, bei einer entsprechenden Diagnose Inositol in Betracht zu ziehen.

3. Inositol bei Insulinresistenz, Bluthochdruck und ungünstigen Blutfettwerten

Frauen, die an einem polyzystischen Ovarialsyndrom leiden, haben häufig zusätzlich eine Insulinresistenz. Hierbei zeigen sich Auffälligkeiten im Insulin- und Glukosehaushalt der Zellen.

Dadurch kommt es zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels. Das ist nicht verwunderlich, denn bei einer entsprechenden Resistenz gelingt es nicht mehr, Glukose im vollen Umfang in die Zellen einzuschleusen. Das führen Mediziner darauf zurück, dass die Zellen sich zunehmend unempfindlicher gegenüber Insulin zeigen.

Eine Insulinresistenz kann im weiteren Verlauf zu Diabetes führen. Zudem wird darüber diskutiert, ob das Phänomen auch die Entwicklung des PCOS weiter vorantreibt.

In einem Versuch wurde PCOS-Patientinnen entweder Inositol in Kombination mit Folsäure oder Folsäure alleine verabreicht. Nach 16 Wochen konnten die Wissenschaftler feststellen, dass sich sowohl die Insulinresistenz als auch die Blutzuckerwerte optimierten. Zudem zeigten sich die Frauen fruchtbarer.

Als netter Nebeneffekt konnten erhöhte Blutdruckwerte gesenkt werden und auch die Blutfettwerte zeigten sich positiv verändert. Das ist unabhängig vom polyzystischen Ovarialsyndrom interessant. Schließlich werden ungünstige Werte mit zahlreichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht.

4. Inositol in der Menopause

Inositol Depression

Es gibt Hinweise darauf, dass viele Frauen, die in ihrer fruchtbaren Lebensphase ein polyzystisches Ovarialsyndrom entwickeln, in der Menopause unter einem metabolischen Syndrom leiden.

Dieses geht wiederum mit Übergewicht, Bluthochdruck, einer gesteigerten Insulinresistenz und ungünstigen Blutfettwerten einher – eine echte Belastung für die Gesundheit.

Scheinbar kann auch hier Inositol in einem begrenzten Umfang Abhilfe schaffen. So sollen sich die Körperzellen wieder sensibler gegenüber Insulin darstellen, wenn Frauen mit dem metabolischen Syndrom in den Wechseljahren Inositol einnehmen.

Es gibt Beobachtungen, die davon zeugen, dass sich nicht nur der Bluthochdruck, sondern auch der Insulinspiegel, der Cholesterinspiegel und die Glukosewerte von der oralen Einnahme beeindruckt zeigen.

Zusammenfassung

 

Inositol wird im Zusammenhang mit Denkprozessen gebracht. Zudem zeigte sich in Studien, dass die Substanz ebenfalls mit Blick auf das polyzystische Ovarialsyndrom und die Fruchtbarkeit hilfreich sein kann. 

Auch Frauen, die sich in der Menopause befinden, könnten womöglich von einer Einnahme profitieren.

Wie gelangt Inositol in den Körper?

Inositol scheint ein vielversprechendes Molekül zu sein. Noch müssen Studien zweifelsfrei feststellen, ob und in welcher Dosierung Inositol den Alltag von gesunden sowie kranken Frauen unterstützen kann. Es gibt jedoch zahlreiche Belege dafür, dass die Substanz im Körper nicht nur für die Denkfähigkeit, sondern auch für das hormonelle Gleichgewicht von entscheidender Bedeutung ist.

An dieser Stelle fragen Sie sich mit Sicherheit, wie Inositol optimalerweise aufgenommen wird. Glücklicherweise produziert Ihr Körper das Molekül zu einem gewissen Teil selbst. Experten gehen dabei von täglich 4 g aus, zu denen, die Nieren verhelfen.

Zudem können Sie Inositol mit ausgewählten Nahrungsmitteln aufnehmen. Tierische Lebensmittel enthalten überwiegend die freie Form, wenn auch nur in geringen Mengen. 

Pflanzliche Quellen stellen Ihnen hingegen Phytinsäure bereit und dienen damit als gute Inositol-Lieferanten. Wenn Sie ein Liebhaber von Ballaststoffen sind, gibt es eine gute Nachricht für Sie: Insbesondere Getreidekörner enthalten den wertvollen Alkohol.

Dann gibt es noch die Alternative, Inositol in Form von Nahrungsergänzungsmitteln aufzunehmen.

GUT ZU WISSEN!

Noch existiert hinsichtlich Inositol keine Aufnahmeempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Amerikanische Empfehlungen stützen sich auf 1 g Inositol täglich.

10 Lebensmittel, die mit Inositol punkten

Insbesondere pflanzliche Lebensmittel überzeugen mit Inositol. Wir verraten 10 gute Quellen, die Ihnen Inositol liefern.

  1. Weizenvollkornbrot
  2. Mandeln
  3. Orangen
  4. Grüne Bohnen
  5. Limetten
  6. Pumpernickel
  7. Mango
  8. Kiwi
  9. Tomaten
  10. Birnen

Wann macht ein Nahrungsergänzungsmittel Sinn?

In gewissen Fällen kann eine Nahrungsergänzung sinnvoll sein. Bekanntermaßen scheiden Diabetiker Inositol vermehrt aus. Auch Menschen mit Nierenproblemen oder erhöhten Blutfettwerten weisen Auffälligkeiten im Inositol-Haushalt auf. Das gleiche gilt auch für Patienten mit Multiple Sklerose.

Personen, die nur wenig Ballaststoffe in ihre Ernährung einbinden und so womöglich auf wichtiges Inositol verzichten, könnten ebenso von einer entsprechenden Supplementierung profitieren.

In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde das Potenzial mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln untersucht. Schließlich lässt sich auf diese Weise eine größere Menge des Alkohols aufnehmen.

Allerdings sollten Sie dabei stets auf eine genaue Dosierung, ein hochwertiges Produkt und eine gute Bioverfügbarkeit achten.

GUT ZU WISSEN!

Es wird angenommen, dass Koffein und Alkohol Inositol beeinflussen können. Daraus kann sich ein veränderter Bedarf ergeben.

Inositol: Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Inositol gilt als gut verträglich. Selbst eine sehr hohe Dosierung führte in Studien lediglich zu Blähungen oder Durchfall. Unverträglichkeiten, die im Zusammenhang mit einer empfehlenswerten Tagesdosis stehen, wurden nur selten beobachtet.

Die ergänzende Einnahme während eines PCOS wurde als sicher eingeschätzt. Auch wenn Inositol im Zusammenhang mit Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen interessant zu sein scheint, gibt es hier noch keine fundierten Studienergebnisse bzw. konkreten Handlungsempfehlungen.

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, sollten Sie auf die Einnahme von Inositol verzichten, da Nebenwirkungen noch nicht hinreichend untersucht wurden. Auch eine Langzeitanwendung, die sich über ein Jahr hinaus erstreckt, wurde nicht eingehend begutachtet.

Bei Unsicherheiten oder Fragen zu der Einnahme, sollten Sie Ihren Arzt befragen.

Fazit

 

Inositol wurde von Experten früher als Vitamin bezeichnet. Heute wird das Molekül aufgrund seiner chemischen Struktur zu den Alkoholen gezählt. Inositol kommt auf natürliche Weise in Pflanzen, Tieren und dem Menschen vor.

Im Gehirn ist die Konzentration am höchsten. Dort ist Inositol ein Bestandteil der Zellmembranen und unterstützt die Kommunikation zwischen den Gehirnzellen.

Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass Inositol Einfluss auf Stoffwechsel-Hormone und Sexualhormone nehmen kann. Tatsächlich konnten Studien beweisen, dass Inositol hilfreich bei dem polyzystischen Ovarialsyndrom und bei Unfruchtbarkeit sein kann.

Zudem zeigte sich ein positiver Einfluss auf die Blutfettwerte, den Blutdruck und die körpereigene Nutzung von Insulin. Scheinbar können vor allem Frauen, die in der Menopause unter einem metabolischen Syndrom leiden, von dem Molekül profitieren.

Ihr Körper produziert eine gewisse Menge Inositol selbst. Zudem kann die Substanz mithilfe von Lebensmitteln, insbesondere pflanzlichen Quellen, und Nahrungsergänzungsmitteln aufgenommen werden. Letztere gelten als gut verträglich.

Auch hierbei sollten Sie darauf achten, Präparate zu bevorzugen, die eine gute Qualität und Bioverfügbarkeit aufweisen.

Quellen

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