Mariendistel

Mariendistel: die Leberpflanze

Inhaltsverzeichnis

Die Mariendistel ist Ihnen mit ihrer farbigen Krone mit Sicherheit in der Natur schon begegnet. Hinter ihrer stacheligen Fassade verbergen sich Wirkstoffe, die vor allem zur Stärkung der Lebergesundheit eingesetzt werden.

Leberschäden, die durch Erkrankungen oder Vergiftungen hervorgerufen werden, sollen mit dem einzigartigen Inhaltsstoff Silymarin behandelt werden können.

Wir haben uns die unscheinbare Arzneipflanze näher angeschaut und verraten Ihnen, welches Potenzial in dem Weggefährten schlummert.

Die Leber: Ihr zentrales Stoffwechselorgan

Mariendistel Leber

Über die Leber wird viel gesprochen. Vor allem dann, wenn sie durch Alkohol, Medikamente und Co. an Funktionsfähigkeit einbüßt. Das zentrale Stoffwechselorgan ist ein bemerkenswerter Bestandteil Ihres Körpers. Die Leber ist mit bis zu 1,8 kg die größte Drüse in Ihrem Körper und übernimmt wichtige Aufgaben.

Sie ist für die Verwertung der Nährstoffe, die aus dem Verdauungstrakt extrahiert werden, verantwortlich. Zudem bildet sie Galle und kümmert sich um die Herstellung von Proteinen und Abwehrstoffen.

Das ist aber noch nicht alles. Die Leber stellt die Speicherung von Vitaminen sicher. Nebenbei tut sie das Gleiche mit Blick auf Stoffwechselprodukte wie Fett oder Glucose.

Ihre Leber ist die Kommandozentrale, wenn es um die Entgiftung geht. Sie ist in der Lage, schadhafte Substanzen abzubauen oder so zu verändern, dass sie mit Ihrem Urin herausgespült werden können.

Ein gutes Beispiel stellt die Umwandlung von Ammoniak dar. Die Substanz entsteht, wenn Ihr Körper Aminosäuren verwertet. Ihrer Leber kommt nun die wichtige Aufgabe zu, Ammoniak in Harnstoff zu verwandeln, damit es anschließend mit dem Urin aus dem Körper geleitet werden kann.

GUT ZU WISSEN!

Alkohol, Medikamente, fettiges Essen, Nikotin, Schadstoffe und Viren können der Lebergesundheit zusetzen.

Was ist Mariendistel?

Mariendistel Wirkung

Die Mariendistel, auch als Silybum marianum bezeichnet, kann bis zu 1,5 m groß werden. Die verzweigten Stängel sind mit grünen Blättern geschmückt, die weißliche Flecken an den Blattnerven aufweisen.

Die dornigen Lappen der Pflanze halten Tier und Mensch auf Abstand. Besonders hübsch sind die lilafarbenen Blüten, die kugelförmig angeordnet sind. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September. Die länglichen Früchte der Mariendistel sind dunkelbraun.

Die Pflanze, die übrigens zu den Korbblütlern zählt, wächst in Südeuropa, Westasien und Nordafrika. Sie bevorzugt trockene Böden und siedelt sich gerne an Wegrändern an.

Mariendistel: Inhaltsstoffe

Wenn es um Mariendistel geht, rückt der Wirkstoffkomplex Silymarin in den Vordergrund. Dieser setzt sich aus unterschiedlichen Flavonolignanen (Pflanzenwirkstoffen) zusammen.

Dazu gehören:

  • Silibinin
  • Isosilibinin
  • Silydianin
  • Silychristin

Daneben vereint Mariendistel noch weitere Inhaltsstoffe wie fettreiches Öl, das sich aus Linol- und Ölsäure zusammensetzt. Diese ungesättigten Fettsäuren werden als relevant für die Gesundheit angesehen. Zudem trumpft das Gewächs mit einer ordentlichen Portion Eiweiß sowie Farbstoffen, Gerbstoffen, Bitterstoffen und biogenen Aminen auf.

Mariendistel früher und heute

Viele fragen sich, was es mit der Heilwirkung der Pflanze auf sich hat, die bereits in der Antike angewandt wurde. Den Einsatz der Arzneipflanze prägte vor allem die populäre Heilkundige Hildegard von Bingen. Sie schrieb die positiven Eigenschaften der Distel nieder.

In Europa gehört die Mariendistel mittlerweile zu den beliebtesten Heilpflanzen. Sie wird zur Entgiftung empfohlen und bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen. Auch Verdauungsbeschwerden soll das natürliche Gewächs lindern.

Mariendistel: Wirkung

Wer sich mit den Wirkungen der Mariendistel beschäftigt, wird zunächst auf die leberschützenden und leberregenerierenden Eigenschaften der Mariendistel-Früchte stoßen. Diese enthalten das wertvolle Silymarin.

Mariendistel wird nicht ohne Grund als Leberpflanze bezeichnet. Die Extrakte aus der Pflanze sind in der Lage, die Zellmembranen zu stabilisieren. Auf diese Weise können Zellgifte, unter anderem Alkohol, daran gehindert werden, in die Leberzellen zu gelangen.

Zudem soll es so möglich sein, die schadhaften Substanzen wieder hinaus zu befördern.

Der Wirkstoff Silymarin soll zudem freie Radikale abfangen können. Die aggressiven Sauerstoffbindungen werden laut Medizinern mit zahlreichen Erkrankungen und dem Alterungsprozess in Verbindung gebracht.

Silymarin kann aber noch mehr. Es soll die Proteinsynthese ankurbeln, womit die Regenerationsfähigkeit der Leberzellen gefördert wird. So könnte sich die Leber nach Schäden schneller erholen und der Fortschritt einer Leberverfettung ausgebremst werden. 

Die positiven Eigenschaften könnten sich auch bei einer Leberentzündung (Hepatitis) bewähren. Schließlich hat der Wirkstoff Silymarin eine entzündungshemmende Komponente.

Mariendistel wird sowohl vorbeugend als auch therapeutisch angewandt. Entgiftungskuren mit Mariendistelfrüchten sind besonders beliebt.

GUT ZU WISSEN!

Der Wirkstoffkomplex, der in der Mariendistel enthalten ist, wird auch bei Vergiftungen empfohlen. So zum Beispiel, wenn ein Patient mit Schwermetallen oder dem Knollenblätterpilz in Berührung gekommen ist.

Aber Achtung: Eine Vergiftung sollte immer medizinisch abgeklärt werden.

Anwendungsgebiete im Überblick

Die Inhaltsstoffe der Mariendistel wurden in zahlreichen Studien erprobt. Von den Ergebnissen und von Patientenberichten lassen sich Anwendungsgebiete ableiten.

Dazu zählen:

  • Chronische Hepatitis C
  • Akute Hepatitis
  • Nichtalkoholische Fettlebererkrankung
  • Vergiftungen mit dem Knollenblätterpilz
  • Chemotherapie-bedingte Hepatotoxizität

GUT ZU WISSEN!

Der Mariendistel werden auch positive Wirkungen auf das Magen-Darm-System und bei Krebs zugeschrieben.

Wie kann Mariendistel eingenommen werden?

Mariendistel Kapseln

Mariendisteln werden zu Öl, Tabletten und Pulver verarbeitet. Zudem gibt es die Möglichkeit, die Samen direkt zu kaufen. Vor allem Kapseln oder Tabletten werden genutzt, um von dem leberstärkenden Potenzial zu profitieren.

Wer Blähungen oder Völlegefühl mit Mariendisteln bekämpfen möchte, hat die Möglichkeit, sich einen entsprechenden Tee zuzubereiten. Sie können die Produkte sowohl in der Apotheke als auch in Drogeriemärkten und im Internet beziehen.

Homöopathie: auch hier werden Mariendisteln eingesetzt

Mariendisteln werden auch in der Homöopathie genutzt. Dort wird der Wirkstoff als „Carduus Marianus“ bezeichnet. Als Anwendungsgebiete werden hier Lebererkrankungen, Hämorrhoiden und Blutungen genannt.

Mariendistel-Präparate: Nebenwirkungen

Auch natürliche Extrakte können Nebenwirkungen auslösen. Im Fall von Mariendistel sind das allergische Reaktionen. Wenn Sie empfindlich auf Korbblütler, also Kamille, Schafgarbe, Beifuß oder Arnika reagieren, sollten Sie mit der Einnahme von Mariendisteln vorsichtig sein.

Laut Erfahrungsberichten kann es unter der Anwendung der Arzneipflanze zu einer abführenden Wirkung kommen.

Mariendisteln sind keine Notfalltherapie!

Die Heilpflanze wird gerne eingesetzt, um Lebererkrankungen oder Vergiftungen zu behandeln. Allerdings sollten Mariendisteln dabei ausschließlich eine unterstützende Komponente einnehmen.

Schwerwiegende Erkrankungen oder Gesundheitszustände sollten immer von einem Arzt eingeschätzt und therapiert werden. Das gilt sowohl für akute oder komplexe Erkrankungen als auch für Vergiftungszustände.

Fazit

 

Mariendisteln waren schon in der Antike für ihre positiven Eigenschaften bekannt. Hildegard von Bingen hat ihren Einsatz später schriftlich festgehalten. Die Heilpflanze wird vor allem bei Lebererkrankungen und Vergiftungen eingesetzt.

Allerdings sollte die Einnahme nur als begleitende Maßnahme erfolgen, da komplexe oder schwerwiegende Gesundheitszustände immer ärztlich behandelt werden müssen.

Wer von der Kraft der Mariendistel profitieren möchte, hat die Möglichkeit, auf Öl, Tabletten, Pulver oder Tee zurückzugreifen. Die Produkte sind in Apotheken, Drogeriemärkten oder im Internet erhältlich.

Quellen

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